Teleskop

Dauerhafte Brillanz

Im Jahr 2007. im Alter von 71 Jahren, veröffentlichte Woody Allen Nachzügler zu seinen unsterblichen  Erzählungen aus den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, diesmal  unter dem deutschen Titel „Pure Anarchie“. Der Band erschien hier zuletzt als Heyne Taschenbuch (Euro 8,95,188 Seiten) und ist inzwischen wie die frühen Erzählungen offenbar nur noch antiquarisch zu

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Kaleidoskop

Lustig, jedoch…

Der 1981 in Bombay als Sohn einer Inderin (richtig: Pakistanerin) und eines Niederländers geborene Ernest van der Kwast hat Erzählungen und Romane geschrieben, unter anderem den Roman „Mama Tandoori“ (btb, 236 Seiten, 10 Euro). Darin berichtet er stets humorig über seine sparwütige, messihafte und schnell explodierende Mutter, den hilflosen, sich andauernd vor ihren Wurfgeschossen duckenden

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Lesevergnügen

Dieser kürzlich erschienene, aus angenehm kurzen Kapiteln bestehende Roman (Galiani Berlin, 250 Seiten, 23 Euro) erzählt eine kuriose Geschichte aus den achtziger Jahren über den DDR-Jungaktivisten Grischa Tannberg. Wer nur noch wenig Interesse an  der DDR hat, mag zunächst innehalten, wird aber für das  Weiterlesen belohnt. Grischa beginnt seine berufliche Laufbahn nach dem Studium als

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Unterhaltsam

Qualität und Erfolg des neuen Romans von Wolf Haas „Wackelkontakt“ hat uns veranlasst, nach einem früheren lustigen Roman des Autors zu fahnden, der kein Brenner-Krimi ist. Dabei sind wir unter anderem auf „Junger Mann“ aus dem Jahr 2018  (Hoffmann und Campe, TB, 238  S.,14 Euro) gestoßen. Darin berichtet Haas, offenbar auf autobiographischer Spur und durchgehend

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Gut, aber…

Anlass der Lektüre dieses bereits 2010 erschienen, seinerzeit die  Bestsellerlisten wochenlang zierenden  Romans (Kiepenheuer & Witsch, TB,  484 Seiten, € 12) war weniger die Gesamtheit der vorliegenden Rezensionen als  die Empfehlung zweier Buchhändler. Der 1967 in Worpswede geborene Moritz Rinke studierte Angewandte Theaterwissenschaften, schrieb danach Glossen für den Tagesspiegel, gelegentlich auch für die Süddeutsche Zeitung,

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Aus der Redaktion

Nach unserer Überzeugung ist die Menschheit derzeit auf hoffnungslos abschüssigem Wege, weshalb wir beschlossen haben, erst einmal auf  politische und wirtschaftliche Beiträge zu verzichten. Stattdessen wird die NACHTGAZETTE zunächst den eingeschlagenen Weg weitergehen, Rezensionen über erbauliche Bücher und Filme zu veröffentlichen.

Mikroskop

Bezaubernd

„Nurejews Hund“ (Hanser, 48 Seiten, 14 Euro) erzählt eine Geschichte über den berühmten Tänzer Nurejew und  den plumpen, schmutzfarbenen Hund Oblomow, den Nurejew auf einem der berühmten Gelage des amerikanischen Schriftstellers Truman Capote erbt. Die innige Zuneigung zwischen Hund und Herr überdauert den  Tod Nurejews und führt schließlich zu einem überraschenden, rührenden  Liebesbeweis Oblomows. Erzählt

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Sehenswert

Diese französische Tragikkomödie (Co-Autor des Drehbuchs und Regisseur: Emmanuel Courcol), die  seit Dezember 2024 in den deutschen Kinos ist, räumte die Publikumspreise in mehreren Festivals ab – Grund genug für uns, den Film anzusehen. Erzählt wird die Geschichte von dem in guten bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsenen, international renommierten Dirigenten Thibaut  (Benjamin Lavernhe), der bei Proben mit

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Na ja

Man kann, muss aber diesen wenig inspirierten Roman über den Niedergang einer Familie vor dem Hintergrund von Waldbränden in Kalifornien und Hochwasser in Florida nicht lesen.

Hervorragend

Zu Anfang seines Romans „Wackelkontakt“ (Hanser, 239 Seiten, 25 Euro) erwähnt der vielfach ausgezeichnete Wahlwiener Wolfgang Haas ein Bild des niederländischen Künstlers M.C. Escher, auf dem die Hände eines Menschen sich gegenseitig zeichnen (siehe Fotos). Ähnlich herrlichen Irrwitz präsentiert Haas in seinem neuen Buch. Der Einfachheit halber sei hier die Beschreibung der Ausgangspunkte auf der

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Boskop

Entwicklung

In seinem  Roman „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ (Diogenes TB, 267 Seiten,  14 Euro) schildert Thomas Meyer  humorvoll die mühsame  Emanzipation des jungen Studenten Mordechai („Motti“) Wolkenbruch vom strengen Judentum, insbesondere von seiner erzkonservativen Mutter. Sie präsentiert ihm  ebenso trickreich wie vergeblich immer wieder ein anderes jüdisches Mädchen als zukünftige Ehefrau. Motti

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Nicht für jeden

Dieser  im Jahr 2006 erschienene, erste „Roman“ des Wolf Haas jenseits der Brenner-Krimis (Hoffmann und Campe, TB, 223 Seiten, 14 Euro) ist keiner. Er besteht vielmehr lediglich aus einem Gespräch zwischen Haas und einer „Literaturbeilage“ über eben diesen Roman. Eine gute Idee des Autors wie im „Wackelkontakt“? Es existieren durchaus Rezensionen, die dem „Wetter vor

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Echoräume

Auf Seite 280 seines neuen, als Spiegel-Bestseller gerühmten Romans „Man kann auch in die Höhe fallen“ (Kiepenheuer & Witsch 2024, 358 Seiten, 26 Euro) bekennt Joachim Meyerhoff, er sei nie gut darin gewesen, für sich  „allein zu denken und zu dichten und dann fertige Geschichten als Kunstwerke in die Welt zu lassen.“ Seine Geschichten entstünden

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Liest sich gut

Der vom Kabarettisten und Schriftsteller Heinz Strunk gewählte Titel irritiert zunächst: Thomas Manns wunderbarer Roman verdient weder eine Persiflage noch ein Remake. Beides ist „Zauberberg 2“ allerdings  auch nicht. Für Ersteres fehlt es trotz durchgehender  humoristischer Anflüge (Beispiel: „Wenn die Ebbe kommt,  dann  zeigt sich, wer ohne Badehose schwimmt.“) in der Substanz des Gebotenen an

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